Die ultimative Anleitung für eine saubere, langlebige Fahrradkette
Wer seine Fahrradkette optimal pflegen will, stößt früher oder später auf das Thema Kette wachsen. Doch warum sollte man seine Kette überhaupt wachsen, wie funktioniert es genau, und lohnt sich der Aufwand? In diesem Beitrag erfährst du alles über die Vorteile des Wachsens, die richtige Methode und worauf du achten solltest.
Warum die Kette wachsen?
Viele Radfahrer greifen klassisch zu Kettenöl oder Kettenspray – doch das bringt einige Nachteile mit sich:
✅ Schmutzmagnet: Öl zieht Staub und Dreck an, die Kette wird schnell schwarz und läuft weniger effizient.
✅ Hoher Verschleiß: Durch den anhaftenden Schmutz wirkt die Kette wie Schmirgelpapier auf Kassette und Kettenblätter.
✅ Häufiges Nachschmieren: Öl hält nicht lange, insbesondere bei Regen oder Staub.
Das Wachsen der Kette bietet dagegen einige handfeste Vorteile:
✔ Sauberkeit: Eine gewachste Kette bleibt fast trocken, Schmutz bleibt nicht kleben.
✔ Längere Lebensdauer: Weniger Abrieb sorgt für eine längere Haltbarkeit von Kette und Antrieb.
✔ Weniger Wartung: Eine gewachste Kette hält oft mehrere hundert Kilometer, bevor sie nachbehandelt werden muss.
Welche Arten von Wachs gibt es?
Beim Wachsen der Kette gibt es zwei Methoden.
1. Tauchwachs-Methode (Heißwachs)
Hier wird die Kette in geschmolzenes Wachs getaucht, sodass sich die Schmierung tief in die Gelenke einarbeiten kann.
✅ Extrem lange Haltbarkeit (oft 500 km oder mehr)
✅ Beste Performance für Kette und Antrieb
❌ Erfordert etwas mehr Zeit und Equipment
2. Flüssigwachs (Drip Wax)
Ähnlich wie Kettenöl wird das Wachs flüssig aufgetragen und härtet aus.
✅ Einfacher in der Anwendung
✅ Sauberer als Öl, aber nicht so langlebig wie Heißwachs
❌ Muss häufiger erneuert werdenAnleitung: Kette wachsen mit Heißwachs
Was du brauchst:
Neues oder entöltes Kettenwachs (z. B. Silca Super Secret, Molten Speed Wax)
Reiskocher oder Wachsschmelztopf (nicht der aus der Küche!)
Entfetter (z. B. Isopropanol, Bremsenreiniger oder Ultraschallbad)
Alte Zahnbürste oder Pinsel
Ein sauberes Tuch
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
1. Kette gründlich entfetten
Falls du eine gebrauchte Kette wachst, muss sie absolut fettfrei sein!
Kette in einem verschließbaren Glas mit Entfetter schütteln.
Mehrmals mit klarem Wasser ausspülen und komplett trocknen lassen.
2. Wachs schmelzen
Wachspellets in einen Reiskocher oder Wachsschmelztopf geben.
Das Wachs auf ca. 90-100°C erhitzen.
3. Kette eintauchen
Die saubere, trockene Kette ins heiße Wachs geben.
10-15 Minuten ziehen lassen, damit das Wachs tief eindringen kann.
4. Kette herausnehmen & abkühlen lassen
Kette mit einem Draht oder Haken herausziehen.
Etwas schütteln, damit überschüssiges Wachs abtropft.
Nach dem Abkühlen die Kettenglieder vorsichtig bewegen, um sie geschmeidig zu machen.
5. Kette wieder montieren & genießen!
Die gewachste Kette aufziehen und losfahren!
Falls sich anfangs etwas Wachs löst – das ist normal
Pflege und Nachbehandlung
✅ Flüssigwachs als Auffrischung Nach einigen hundert Kilometern kannst du Drip Wax auftragen, um die Schmierung zu verlängern.
✅ Regelmäßig entstauben: Falls nötig, einfach mit einem trockenen Tuch über die Kette wischen – fertig!
✅ Erneutes Heißwachsen: Je nach Bedingungen kann das alle 300-800 km sinnvoll sein.
Fazit: Lohnt sich das Wachsen?
Das Wachsen der Kette ist die sauberste und effizienteste Schmiermethode. Es erfordert etwas mehr Vorbereitung als klassisches Kettenöl, doch die Vorteile überwiegen:
✔ Weniger Schmutz & sauberer Antrieb
✔ Längere Lebensdauer der Kette
✔ Seltenere Wartung
Wer einmal eine gewachste Kette gefahren ist, möchte kaum mehr zurück zum Ölen! 🚴♂️🔥